Und Action! Im März fällt der Startschuss für unsere Gartenarbeit. Katrin nimmt Dich mit bei ihren Vorhaben und teilt ihre Erfahrungen.
Endlich, der Februar ist rum! Ja, wir haben noch Minusgrade in der Nacht und dennoch, bei mir ist jetzt Frühling! Und ja, mein Gartenprojekt und ich werden von den Minusgraden noch ausgebremst. So lange der Boden friert, beginnen wir nicht mit dem Ebnen der Fläche, wir setzen (noch) keine Punktfundamente für die Terrasse und wir mauern auch noch nicht den Eingangsbereich zum Haus.
Dabei ist dieser Gartenbereich in meinem Kopf schon längst fertig und ich sehe alles voller Frühblüher! Schneeglöckchen, Krokusse und Winterlinge, die unter den alten Kastanienbäumen den Frühling verkünden und jeden Gast fröhlich begrüßen.
Auf der Treppenstufe steht eine Schale voller Frühblüher, die ersten Tulpen und Hyazinthen wagen sich ans Tageslicht.
Und nun zurück zur Realität. Unter den alten Kastanien liegt nur ihr Laub vom Vorjahr. Es gib keine Treppe, sondern eine schöne Holzpalette erleichtert den Einstieg. Keine Tulpen, keine Schale, nix. Dafür, je nach Witterung, Pampe oder gefrorene Pampe.
Seit dem wir bauen, weiß ich, wie wichtig es ist, sich immer wieder in Erinnerung zu bringen, wie das fertige Ergebnis aussehen wird. Und je mehr einen der Mut verlässt, um so mehr sollte man fantasieren!
Ich werde Dir im April zeigen können, was wir im März geschafft haben. Bis dahin zeige ich Dir, was Du jetzt schon für Deinen Garten im Haus oder Gewächshaus vorbereiten kannst.
Bis zum letzten Jahr wusste ich nichts mit dem Begriff Cool Flowers anzufangen. Und dann wurde mein Instagram damit geflutet. Ich sah, wie Menschen, denen ich folgte, kleine Samentütchen bestellten, in Minitöpfen auf der Fensterbank zu kleinen Pflänzchen vorzogen und sich auf die Blüte im Sommer freuten. Das kann ich auch, dachte ich und tat es ihnen gleich! Hier erzähle ich Dir, wie meine Erfahrungen waren und was Du in diesem März besser machen kannst.
Cool Flowers sind die Blumen, die im Fachjargon als winterharte Einjährige bekannt sind. Ihnen macht Kälte nichts aus und sie benötigen sie mitunter sogar zum keimen. Zu diesen Einjährigen gehören zum Beispiel Mohn, Wicken und einjähriger Rittersporn.
In einem wilden Garten versamen sich diese Blüher am Ende der Saison von selbst oder man streut sie einfach vor dem Winter als Lückenfüller in die Beete. Möchte man einen Schnittblumengarten, plant man ihre Anzucht und setzt sie im Frühjahr gezielt in die Beete.
Da ich kein Gewächshaus besitze, entschied ich mich für eine Anzucht im kühlsten Raum des Hause: mein Schlafzimmer. Ich bestellte zu den Samentütchen eine Anzuchtplatte und Anzuchterde, sowie ein Ballbrause und Holzschildchen dazu. Und dann ging es auch schon los!
Das Aussäen meiner Sortenwahl ging einfach von der Hand. Ich hatte mich für einen künstlichen Kältereiz entschieden und die Samentütchen einfach ein paar Tage in den Kühlschrank gelegt. Die Anzuchterde kam in die Platte, in jedes Fach ein Samenkorn, etwas Erde und Sand drauf, angießen und auf die Fensterbank damit.
Auf meinem Wunschzettel standen auch Ranunkeln und natürlich Dahlien. Beide können vorgezogen werden. Dahlien kommen erst nach den Eisheiligen ins Freiland. Ranunkel dürfen früher ins Beet. Beide Pflanzen bilden Knollen, die der Dahlien erinnern etwas an Kartoffeln, die der Ranunkeln an Krallen. Vor dem Einbringen in meine Anzuchterde habe ich die Knollen ordentlich gewässert. Das soll förderlich für das Keimen sein.
Die Ranunkel zog ich in etwas größeren Töpfen vor und bei den Dahlien entschied ich mich auch für mehr Platz im Topf. Hier sind die Knollen zum Teil ja schon sehr groß und sie sollten schließlich noch deutlich länger im Haus bleiben.
Was bei mir gut lief:
Bis auf die Muschelblume keimten alle gesäten Pflanzen aus. Es war jeden Tag eine Freude zu sehen, wie die winzigen Blättchen sich entwickelten.
Die Ranunkeln mochten es besonders gerne bei mir im Schlafzimmer. Erst später las ich, dass sie manchmal nicht wollen, was bei mir aber nicht der Fall war.
Die Dahlien ließen sich erst etwas Zeit und waren dann nicht mehr zu bremsen! Hier folgte auf das Setzen der Knollen im März das Pinzieren (Kürzen) der Pflanzen Anfang April. Ja, damit tat ich mich schwer, aber die Pflanze wird kräftiger/buschiger, da sie durch das Kürzen des Haupttriebs Nebentriebe ausbildet.
Was nicht gut lief:
Mein Standort war trotz der Tageslichtlampen insgesamt zu dunkel. Daher wurde viel der winzigen Pflänzchen zu lang und instabil, da sie sich nach dem Licht des Fensters reckten.
Ein Teil der Winzlinge, vor allem beim Mohn, kam über das Anfangsstadium nicht hinaus und ging dann ein.
Ich hatte Schwierigkeiten den optimalen Bedarf an Wasser zu erkennen.
Im Freiland wollten meine Ranunkel-Jungpflanzen nicht so richtig ankommen und nur ein Teil von ihnen blüte und wuchs gut an.
Was am Ende blieb:
Irgendwann war ich sehr genervt von meinem Vorhaben und entschied mich im Mai Jungpflanzen (Rittersporn, Wicken, Löwenmäulchen, Nigella) bei Leonie (Wilde Flora Greifswald) zu kaufen und dieses Experiment mit der Aussaat nicht zu wiederholen.
Dahlien ziehe ich in diesem März wieder drinnen vor und die Ranunkeln habe ich im Beet gelassen, weil ich nicht wusste, dass man sie wohl auch wieder raus nimmt. Meine vorgezogenen Dahlien haben sehr lange und sehr intensiv geblüht. Es war einfach ihr Sommer in meinem Garten. Daher möchte ich auch in meinem neuen Garten welche pflanzen. Stell Dir doch nur vor, wie toll es wäre, vom Parkplatz bis zum Hauseingang in einem Blütenmeer zu flanieren.
Wenn die sehr kalten Fröste durch sind, schneide ich meine Stauden zurück. Bis dahin dürfen sie als Behausung für Insekten dienen.
Den Rückschnitt nutze ich häufig um das Hochbeet wieder aufzufüllen. Obendrauf kommt frischer Kompost und Erde, die mir der Maulwurf „schenkt“.
Die Hochbeete nutze ich für eine Mischkultur aus Gemüse, Obst und Blumen. Für einen Nutzgarten fehlt mir die Zeit, daher säe ich kein Gemüse im Frühjahr und keime auch keine Kartoffeln vor.
In der Naschecke schneide ich die Himbeeren.
Auch die Hortensien schneide ich (Bauernhortensien nur den alten Blütenstand ab, Rispenhortensien kürze ich mehr ein).
Es geht wieder los mit dem Rasenmähen, wenn es nicht friert.
Die Regentonnen wird wieder aufgestellt (im neuen Garten haben wir eine Zisterne).
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